Das Wort "Likör" geht auf das französische Wort "liqueur" und das lateinische Wort "liquor" (Flüssigkeit) zurück. Ursprünglich war der Likör als Heilmittel gedacht und wurde vorwiegend mit Heilkräuter angesetzt. Ihren Ursprung hat die Likörherstellung wahrscheinlich in Italien. Es ist von einem päpstlichen Leibarzt bekannt, der Heilkräuterliköre verabreichte. Im 16. Jahrhundert heiratete die aus Italien stammende Katharina von Medici den französischen König Heinrich II. In ihrem Gefolge befanden sich Fachkundige der Likörherstellung die ihr Wissen an den französischen Königshof brachten. Als Genussmittel fand der Likör im Laufe des 17. Jahrhunderts Verbreitung. Lange Zeit waren die Zuckerpreise derart hoch, dass sich nur die Adelsschicht Liköre leisten konnten. Im Zuge der Kolonialisierung und auch weil der Rübenzucker sowie neue Möglichkeiten des Exports entdeckt wurden, sanken die Preise jedoch wieder auf ein Niveau, welches sich auch mittlere Schichten des Bürgertum leisten konnten.utzutage findet man Liköre mit vielen natürlichen Aromen wie beispielsweise. Kaffee, Schokolade, Eier oder Kakao, aber auch mit naturidentischen Stoffen und künstlichen Aromastoffen. Nach wie vor werden auch auch Früchte,Fruchtpasten, Fruchtkonzentrate und natürlich Kräuter verwendet.  Im Zuge der Likörherstellung kommt es zunächst zum Vorgang der Mazeration. Bei dieser werden die Früchte in das Wasser gelegt und verbleiben in diesem über mehrere Tage, sodass es zu einem Diffusionsvorgang seitens der Früchte in das umliegende Wasser kommt. Dem Ganzen wird nun im Laufe der Zeit immer mehr Zucker beigemischt.

Das Wasser kann dabei kalt wie im Falle der Kaltextraktion sein. Daneben kann der Vorgang aber auch durch die Heißextraktion schneller ablaufen, was den gesamten Prozess zwar beschleunigt, gleichzeitig aber auch aromatische Veränderungen hervorrufen kann.Der Dampf, welcher nun aus dem Gemisch aufsteigt, ist hochprozentig und stellt den späteren Likör dar, weshalb der Dampf auch mit Hilfe spezieller Vorrichtungen aufgefangen wird. Das Destillat wird daraufhin noch einmal mit Zucker versetzt und in Fässern oder Behältern reifen gelassen.